Das Stadttheater Kufstein zeigt an 3 aufeinander folgenden Sonntagen 3 verschiedene Stücke in der Zone – kultur.leben.wörg
Am Sonntag, den 12.11. geht es los mit dem 1-Personen-Stück „Shirley Valentine“, eine herzerfrischende Komödie von Willy Russel. Hildegard Reitberger spielt in dieser One-Woman-Show die mutige Shirley und hat damit bei den zahlreichen Aufführungen im In- und Ausland das Publikum begeistert.
Shirley ist vom Leben enttäuscht. Der Haushalt und ein nörgelnder Ehemann sind alles, was von ihren hochfliegenden Jugendträumen übrig ist. Ausgemustert – so fühlt sie sich. Die Kinder sind aus dem Haus, ihre Ehe gleicht einem Dienstleistungsverhältnis und als Gesprächspartner bleibt Shirley nur ihre Küchenwand. Die unternehmungslustige, temperamentvolle Shirley von einst gibt es schon lange nicht mehr. In diese nicht gerade berauschende Stimmung platzt die Einladung ihrer Freundin Jane: Shirley soll sie nach Griechenland begleiten…
Am Sonntag, den 19. 11. stellt das Stadttheater Kufstein in dem 2-Personen-Stück „Atmen“ von Duncan Macmillan ein brisantes Thema auf die Bühne.
Der Inhalt ist schnell erklärt, und doch kompliziert: ein junges Paar ist bereit für den nächsten Schritt – ein Kind. Und mit dem Vorhaben wird zusätzlich der Fragenkatalog geöffnet. Was ist mit dem ökologischen Fußabdruck, was mit dem CO2-Ausstoß? Welche Zukunft hat der neue Erdenbürger vor sich, in welche Welt wird er hineingeboren? Unzählige Fragen, die hier die Seiten wechseln wie Pingpong-Bälle auf einem Tischtennistisch. Von Panik über Euphorie bis zu Ernüchterung reicht die Skala der Gefühle, wie sie fast jeder aus eigener Erfahrung kennt.
Unter der Regie des ungarischen Regisseurs Ádám Hevér spielen Verena Kirchner und Stefan Peschta. Beide sind mit ihren Rollen verschmolzen, haben buchstäblich ihren Charakter eingeATMET. Man spürt, sie sind sich der Verantwortung bewusst, die das Spielen in einem Stück, das eigentlich nur Profibühnen vorbehalten ist, mit sich bringt.
Am Sonntag, den 26.11. bietet das Stadttheater Kufstein mit dem 3-Personen-Stück „Der Tod und das Mädchen“ des chilenischen Autors Ariel Dorfman einen fesselnden Theatergenuss der besonderen Art.
Eine Frau und ihr Mann leben in einem Häuschen auf dem Land und versuchen gemeinsam, die traurige Vergangenheit ihres Landes hinter sich zu lassen. In der Zufallbekanntschaft ihres Mannes glaubt die Frau, jenen Doktor zu erkennen, der ihr vor fünfzehn Jahren in den Gefängnissen der Diktatur Schreckliches angetan hat. Doch ist er es wirklich? Sie scheint sich sicher zu sein. Ihr Mann zweifelt daran. Bevor der Arzt noch weiß, wie ihm geschieht, findet er sich gefesselt und geknebelt in der Macht einer Frau wieder, die ihm vorwirft, ein Monster zu sein. Sie will, dass er gesteht. Doch was, wenn er nichts zu gestehen hat?
Von der ersten bis zur letzten Minute zieht das Dreiergespann (Maria und Klaus Reitberger, Klaus Schneider) das Publikum mit beeindruckender spielerischer Darbietung tiefer in einen betörenden Strudel aus Selbstjustiz, Täuschung und Macht. Mit dramaturgischem Feingefühl gelingt es Regisseur Klaus Reitberger bestens, dass dieser Theaterabend zum packenden Hochgenuss avanciert. Für Jugendliche unter 16 Jahren nicht empfohlen!
Aufführungstermine:
Sonntag, 12.11.2023 – 1-Personen-Stück „Shirley Valentine“
Sonntag, 19.11.2023 – 2- Personen-Stück „Atmen“
Sonntag, 26.11.2023 – 3-Personen-Stück „Der Tod und das Mädchen“
Jeweils um 18.00 Uhr in der Zone – kultur.leben.wörgl, 6300 Wörgl, Brixentalerstr.23
Eintritt:
* Einzelticket: € 15,–
Auskünfte: 0676 9161457